Ein guter Handwerker braucht das richtige Werkzeug – und das gilt auch für Ausbilder und Ausbildungsbeauftragte. In unserem Wicke Ausbilder-Werkzeugkasten sammeln wir die besten Methoden und Ansätze, um Ausbilder fit für ihre Azubis zu machen. Ein zentrales Tool darin ist die Gewaltfreie Kommunikation (GFK). Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein von Marshall B. Rosenberg entwickeltes Kommunikations- und Konfliktlösungskonzept, das darauf abzielt, menschliche Beziehungen auf Basis von Empathie, Vertrauen und Klarheit zu gestalten. Das Ziel der GFK ist es, eine wertschätzende Verbindung zwischen Menschen zu fördern und Konflikte konstruktiv zu lösen, ohne Vorwürfe oder Kritik zu äußern.
Kommunikation, die alle Generationen verbindet
Egal, ob Generation Z, Millennials oder erfahrene Fachkräfte – Kommunikation ist der Schlüssel zu erfolgreicher Zusammenarbeit. Die GFK hilft, Brücken zwischen den Generationen zu bauen, Missverständnisse zu vermeiden und eine wertschätzende Gesprächskultur zu fördern. Sie ermöglicht eine klare, konstruktive Kommunikation zwischen Azubis, Ausbildern und Kollegen – unabhängig von Alter oder Erfahrung.
Die vier Schritte der GFK – Ein Werkzeug für den Alltag
- Beobachtung: Neutral und ohne Bewertung beschreiben, was passiert. Statt „Du bist immer unpünktlich!“ besser: „Mir ist aufgefallen, dass du diese Woche dreimal nach 9:00 Uhr gekommen bist.“
- Gefühle: Eigene Emotionen klar ausdrücken, z. B.: „Das macht mich unsicher, weil ich nicht weiß, ob ich mich auf dich verlassen kann.“
- Bedürfnisse: Das zugrunde liegende Bedürfnis formulieren: „Mir ist Verlässlichkeit wichtig, damit unser Team gut zusammenarbeiten kann.“
- Bitten: Eine konkrete, umsetzbare Bitte formulieren: „Können wir eine Lösung finden, damit du zuverlässig um 9:00 Uhr startest?“
Von der Theorie zur Praxis – Wie lernen wir das?
Wenn wir die Theorie verstanden haben, kommt der wichtigste Schritt: Die Praxis! Doch wie übt man eine neue Art der Kommunikation?
➡ Ein Praxisbeispiel nach dem anderen wird simuliert – ganz nah an den Herausforderungen des Ausbildungsalltags.
➡ Ich übernehme verschiedene Rollen: Mal bin ich der Azubi, mal der Ausbilder – so bekomme ich ein Gespür für unterschiedliche Perspektiven.
➡ Ich erhalte direkt professionelles Feedback von Coaches und Kollegen – so lerne ich, meine Kommunikation zu reflektieren und gezielt zu verbessern.
Ausbilder als Vorbilder
Nicht nur Azubis müssen lernen – auch ihre Ausbilder! Wer selbst eine klare, wertschätzende Kommunikation beherrscht, gibt diese Haltung an die nächste Generation weiter. Deshalb machen wir nicht nur Azubis fit für den Berufsalltag, sondern auch die Menschen, die sie begleiten.
Die Theorie ist der erste Schritt – doch echtes Lernen passiert in der Praxis. Deshalb: Ran an die Werkzeuge und ausprobieren!